Fokus-Online: Große Jahrhundert-Analyse: Das ist die lukrativste Geldanlage

Anleger stecken in der Regel in der Zwickmühle: Entweder sie entscheiden sich für eine sichere Anlage oder für eine hohe Rendite. Beides zusammen: geht nicht. Wissenschaftler haben jetzt allerdings eine Studie veröffentlicht, die diese Annahme widerlegt.

Tenor der Bonner Wissenschaftler: Immobilien hatten in den vergangenen 145 Jahren eine bessere Rendite als Aktien – und das bei größtmöglicher Sicherheit. Ökonomieprofessor Moritz Schularick erklärt in der „Süddeutschen Zeitung“: „Die beste Investition, die man in den vergangenen 140 Jahren unter Risiko-Rendite-Gesichtspunkten machen konnte, waren Wohnimmobilien.“

So konnten Anleger mit Immobilien im Schnitt 8,7 Prozent Rendite machen fr-libido.com. Aktien brachten 7,8 Prozent Rendite. Andere als sicher geltende Anlegen wie Anleihen oder ein Sparbuch schnitten mit 1,46 Prozent und 0,3 Prozent renditemäßig deutlich schlechter ab.

Immobilienpreise stabiler

Die Ökonomen berichten überrascht, dass die Renditen von Immobilien im Vergleich zu Aktien deutlich weniger Schwankungen aufwiesen.

In einer Krise werden Immobilien nicht so schnell verkauft, wie Aktien. Eigentümer nutzen ihre Immobilie lieber selbst oder vermieten sie. Deswegen bleiben die Preise stabil.

Die gute Entwicklung von Immobilien erklärt Schularick auch mit den rigiden Mietverträgen: „Mieten sind auch in einer Rezession sehr stabil im Gegensatz zu Dividenden.“ Mieter schränkten sich lieber in anderen Bereichen ein, statt in eine günstigere Wohnung zu ziehen.

Ein Kollaps der Häuserpreise würde zudem die Banken eines Landes in große Schwierigkeiten bringen, deswegen schreiten Regierungen oft ein, um den Immobilienmarkt zu stützen.

Dividenden, der größte Treiber hinter Aktiengewinnen, fallen in schlechten Zeiten hingegen einfach aus. Außerdem befeuern staatliche Anreize für den Immobilienkauf die Nachfrage.

Doch auch ein Immobilieninvestment kann gründlich schief gehen: Je nach Land und Epoche sind die Preise auch in den vergangenen 150 Jahren immer wieder stagniert – oder sogar eingebrochen.

Was heißt das also für die Zukunft? „Sobald Immobilien eher als Investitionsobjekt gekauft werden, könnten auch die Preise volatiler werden“, sagt Schularick. Er warnt daher vor einer Immobilie als reinem Renditebringer.

Strafzinsen für Sparer: Das Vermögen der Deutschen schmilzt bei der Bank – FOCUS Online

Sparquote hoch, Strafzinsen auch: Das Vermögen der Deutschen schmilzt bei der Bank

Sparkassen und Volksbanken waren lange Zeit die Anwälte der Kleinsparer. Das hat sich geändert: Während Sparer immer mehr Geld zurücklegen, knöpft ihnen knapp jede zweite Bank dafür ein sogenanntes „Verwahrentgelt“ ab. Für die Geldhäuser kann das zum Geschäft werden.

Die Deutschen sparen sich um Kopf und Kragen. Dabei treten Mensch und Bank einen Wettlauf an: Der eine legt immer mehr auf die hohe Kante, die andere nimmt sich davon einen immer größeren Teil. Die Rede ist von den Sparanstrengungen der Deutschen auf der einen Seite und den Strafzinsen, die Sparkassen, Volksbanken und Privatbanken gleichermaßen auf der anderen Seite auf das angehäufte Vermögen ihrer Kundinnen und Kunden erheben.

Angesichts von Kurzarbeit, Arbeitslosigkeit und einer als ungewiss empfundenen Zukunft nach der Pandemie und bedingt durch geschlossene Geschäfte, abgesagte Reisen und verschobenen Veranstaltungen halten derzeit viele Menschen ihr Geld zusammen. Die Folge: Im Corona-Jahr 2020 haben die Deutschen mehr gespart als jemals zuvor. Nach Berechnungen der DZ Bank nahm das Geldvermögen der privaten Haushalte um 393 Milliarden auf den Rekordwert von 7,1 Billionen Euro zu. Das entspricht im Vergleich zum Vorjahr einem Plus um fast sechs Prozent. Die Bank geht von einer Sparquote von 16 Prozent aus. Jedem Haushalt ist es also gelungen, von 100 Euro satte 16 auf die hohe Kante zu legen.

Der Trend zu Negativzinsen auf private Einlagen nimmt weiter zu

Das Problem: Sie liegen dort nicht sicher. Denn beim Sparvermögen der Deutschen schlägt der zweite Trend voll zu. Nahezu täglich kommen neue Banken und Sparkassen hinzu, die 0,5 Prozent Strafzinsen und manchmal auch mehr auf private Einlagen berechnen. Geht es in diesem Tempo weiter, so hat das Finanzportal Biallo jetzt errechnet, wird Ende 2021 mehr als jedes zweite Geldhaus in Deutschland offiziell ein sogenanntes „Verwahrentgelt“ erheben.

Quelle: https://www.focus.de/finanzen/aufgrund-der-nullzinspolitik-der-ezb-sparquote-auf-rekordhoch-strafzins-fuer-sparer-auch_id_13064069.html